Man kennt es aus dem Fernsehen: Ein beherzter Riss am Bein, es knacken die Knochen und schon läuft das Pferd wieder rund. Innerhalb von Sekunden ist das Problem gelöst. Nichts könnte jedoch ferner der Realität sein! Die Hau-Ruck Methode schafft mehr Probleme als sie löst. Osteopathie ist das Gegenteil. Die sanfte, manuelle Methode nimmt den gesamten Organismus und Bewegungsablauf in den Blick.
Osteopathie (griechisch „osteon“ = Knochen, „pathos“ = Leiden) umfasst verschiedene Formen von Diagnose und Therapie von Funktionsstörungen des aktiven und passiven Bewegungsapparates. Ihr Ziel ist es, nachhaltig Blockaden zu lösen und so den Bewegungsspielraum zu vergrößern. Die parietale Osteopathie befasst sich insbesondere mit den Faszien, der Muskulatur und den Gelenken, die viszerale Osteopathie nimmt die Inneren Organe und das vegetative Nervensystem in den Blick, die kraniosakrale Osteopathie ist eine Therapie des Zentralnervensystems, seiner umliegenden Strukturen und dem Kreuzbein. Alle drei haben gemeinsam: Mit sanften Griffen aktiviert der Osteopath die Selbstheilungskräfte des Pferdes. Im Zentrum steht die wechselseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion, von Körper und Geist.
„Wenn alle Teile des Körpers richtig ausgerichtet sind, haben wir die perfekte Gesundheit“. Dies sagte der US-amerikanische Arzt Andrew Taylor Still, der Begründer der Osteopathie, Ende des 19. Jahrhunderts. Er war der Meinung, dass jeder die Grundlagen und Möglichkeiten für seine Gesundheit in sich selbst trägt. Einer seiner Leitsätze, der auch die heutige Osteopathie noch prägt, lautete: „Find it, fix it, leave it alone“ – „Finde es, sei bewußt dort und repariere wenn nötig, und dann laß es allein und die Natur arbeiten.“
Wann macht eine Behandlung Sinn?
Osteopathie kommt zum Einsatz unter anderem bei:
Nicht eingesetzt werden sollte Osteopathie bei offenen Wunden, Frakturen, Tumoren sowie während der Trächtigkeit.